FAQ´s 1-4: ABLAGE | STAURAUM | QUADRATMETER
zu klären
1. Gibt es Erfahrungswerte für Ablage-Volumina (in lfd.cm/m) pro Mitarbeiter/ Person AM ARBEITSPLATZ, die nicht überschritten werden sollten?
2. Gibt es Untersuchungen darüber, welche Ablage- und Registraturarten (hängend, stehend, liegend, etc.) am ökonomischsten/wirtschaftlichsten im täglichen Gebrauch sind?
3. Bezogen auf den zu schaffenden Stauraum (Mobiliar) – gibt es Indizes für die Investitionskosten/pro 1 lfd.m. in Abhängigkeit von den eingesetzten Behältnissen (Regale, Schubschränke, Schrankwände, Rolladenschränke, etc.)?
4. Gibt es Erfahrungswerte, wieviel Quadratmeter pro Arbeitsplatz im Durchschnitt bei einer Neubauplanung zu veranschlagen sind? P, A 1*
ANTWORT:
Ja – in Abhängigkeit vom Baukonzept/der Grundriss-Typologie. Ein Bürogebäude mittlerer Größenordnung mit etwa 50 bis 100 Arbeitsplätzen unterscheidet sich dabei völlig von einem Bürogebäude mit z.B. ≥ 500 Arbeitsplätzen: Im ersten Fall können durchaus 20 bis 25 m2/Arbeitsplatz ausreichend sein (bezogen auf die Brutto-Grundrissfläche, BGF), im zweiten Fall kann dieser Wert auf das Doppelte und mehr steigen (Begründung: Höhere Erschliessungsanteile, größere Geschosshöhen = mehr Kubatur/Baumassen, flächenintensive Fluchtwegbestimmungen, Mehrflächen für eine ausgefeilte Haustechnik, etc.)
Zieht man einen Vergleich für diese beiden Extrem-Typologien nicht für die BGF, sondern für die reine Bürofläche (BF), so kommt es zu einer Glättung dieser Extrema: Zwischen Durchschnitts-Indizes, die von 7/8 bis 14/15 m2 reichen, "ist hier alles drin".
Hier wird die Baukonzeption wichtig: Während ein Kombi-Büro – vergleicht man die reinen Büroflächen (damit ist das gemeint, was jenseits der Flurtür liegt, einschließlich der Verkehrswege- und Verteilflächen im Raum selbst) für ein Einpersonenraum-Konzept z.B. als Kombi-Büro, so sind 9,5 bis 12,5 m2 ausreichend. Verlässt man eine derartige (für die Arbeitsplatz-Anordnung streng wandorientierte) Philosophie und denkt über ein konventionelles Einpersonenraum-Konzept nach, so liegen die Durchschnittswerte eher zwischen 12,5 und 18.0 m2. WICHTIG: Es besteht ein Degressionseffekt zwischen Raumgröße und Arbeitsplatz-Flächenbedarf – je größer die Raumeinheit wird, desto geringer wird der anteilige Flächenbedarf pro Arbeitsplatz.
Beispiel: Ein Vier- oder Fünfpersonenbüro als Raumstandard ist – in Abhängigkeit von den funktionalen Anforderungen an diese Arbeitsplätze – eher
mit 6,0 bis 8,0 m2/Arbeitsplatz machbar, als z.B. ein Zweipersonenbüro. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Soll/kann (aus Gründen der Gleichwertigkeit!) ausschließlich
in der ersten Reihe = fenster-/fassadenorientiert möbliert werden oder auch in der zweiten Reihe, d.h. im Rauminneren. TIPP: Am besten eine
Arbeitsplatz-Typisierung/-Standardisierung durchführen, so dass jede einzelne Stelle im Unternehmen einem Arbeitsplatz-Typ mit einem bestimmten Flächenbedarf
zugeordnet werden kann – unter Berücksichtigung des (feststehenden/ antizipierten) Raumkonzeptes sowie der Grundriss-Typologie. Mit sogenannten
Erfahrungswerten zu arbeiten kann sicherlich nur für allererste Kostenrahmenschätzungen sinnvoll sein!
*
A 1 = MIT Bau-/Umzugsabsicht
D 1 = OHNE Bau-/Umzugsabsicht
P = Planung/Organisation
E = Ergonomie/EU-Richtlinien